Partnerverein Pelhrimov
Freundschaft seit Jahrzehnten

45 Jahre Volleyball-Freundschaft

Eine Freundschaft der besonderen Art pflegen die Volleyballer der beiden Städte St. Valentin und Pelhrimov (Tschechien).

Seit 45 Jahren treffen sich die Sportler der beiden Vereine: An „geraden“ Jahren in Pelhrimov, an „ungeraden“ in St. Valentin. Bei den abendlichen Gesprächen erinnert man sich gemeinsam an die Zeit des Eisernen Vorhangs, in denen gegenseitige Besuche regelmäßig stattfanden, doch die Formalitäten und Einschränkungen enorm waren. Dreistündige Aufenthalte am Grenzübergang, penible Kontrollen des Gepäcks und der Fahrzeuge waren an der Tagesordnung. Wenn die Sportler aus Pelhrimov mit dem Bus anreisten, dauerten die Grenzformalitäten auch bis zu einem halben Tag. Nie durfte eine komplette Familie aus Pelhrimov ausreisen. Kinder und ein Elternteil mussten „aus Sicherheit“ immer zu Hause bleiben.

„Ich erinnere mich noch ganz genau daran, als sechs Volleyballer aus Pelhrimov (damals noch Tschechoslowakei) im Jahr 1989 erstmals als freie Bürger an der Weihnachtsfeier unseres Vereines teilnahmen und uns allen Tränen der Rührung und Freude über die Wangen liefen“, schildert Gerhard Bauer die Situation unmittelbar nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. „Es war weitaus die schönste und sentimentalste Weihnachtsfeier in unserer Vereinsgeschichte.“

Die Freundschaft, die anfangs nur auf Volleyball bezogen war, ist inzwischen bereits in die dritte Generation gekommen. Enkerl der Sportler und Funktionäre sind bei den Treffen und Trainingsaufenthalten bereits dabei. Familien pflegen auch abseits der offiziellen Beziehungen (Pelhrimov ist durch die Volleyballer St. Valentins Partnerstadt geworden) Kontakte, treffen sich und unternehmen gemeinsame kulturelle und sportliche Aktivitäten.
Besonders stolz sind beide Gruppen, dass der Präsident des Volleyballvereins Spartak Pelhrimov, Primarius Dr. Jiri Behounek, vor neun Jahren erstmals zum Kreishauptmann des Kreises Vysocina gewählt wurde. Seine Funktion entspricht der eines österreichischen Landeshauptmannes.
An den drei Tagen der gegenseitigen Besuche, bei denen in den letzten Jahren auch immer die Bürgermeister der beiden Partnerstädte teilnehmen, haben sich einige Programmfixpunkte ergeben: So ist es immer wieder ein Höhepunkt, wenn am ersten Abend die tschechisch-österreichische Band „Charly und Zdenek“ aufgeigt und die Senioren auf Deutsch und Tschechisch die Texte beisteuern. Der zweite und dritte Tag sind immer einem sportlichen Programm gewidmet: Sportarten wie Tennis, Squash, Badminton, Kegeln, Asphaltschießen, Bogenschießen wurden und werden betrieben, Radausflüge und Wanderungen gehören ebenso dazu. Nicht zu kurz kommt auch der kulturelle Teil: Besuche von Museeen und Ausstellungen, Firmen und Vereinen stehen dabei im Vordergrund.

Zu Erklärung:
Pelhrimov wurde durch die lange Volleyball-Sportfreundschaft zur Partnerstadt St. Valentins und ist eine Stadt in Südböhmen mit 17.000 Einwohnern. Seit fünf Jahren gibt es auch einen intensiven Kontakt zwischen den Schulen aus Pelhrimov und der NMS St. Valentin-Langenhart. Verantwortliche Lehrerinnen sind zwei ehemalige Volleyballerinnen: Ingrid Bauer und Lenka Humesova, die Tochter von Dr. Martin Novak.
Kreishauptmann Dr. Behounek und Altbürgermeister Leopold Bambula sowie Dr. Martin Novak waren in früheren Zeiten Volleyballer, die in der ehemaligen Tschecholowakei in den oberen Klassen Meisterschaft spielten. Sie waren die Lehrmeister der Valentiner Volleyballer.

„Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt.“
– Albert Schweitzer –